Reswitch – so heißt eine kognitive Trainingsmethode, die von den beiden Übungsleitern Helmut Müller und Florian Hoffmann vorgestellt worden ist.

Dazu hatte das DFB-Mobil beim TSV Dietfurt Halt gemacht. Während sich die D-Junioren des Vereins an der eineinhalbstündigen Trainingseinheit beteiligten, verfolgten gleich mehrere Trainer das Geschehen am Spielfeldrand. Organisiert hatte das Ganze der Dietfurter Gesamtjugendleiter und Coach der D-Jugend der JFG Region Dietfurt, Dirk Hägele.

„Kognitives Training ist im Fußball nicht nur die Zukunft, sondern inzwischen auch zur Gegenwart in der Ausbildung junger Spieler geworden“

erläuterte Müller zu Beginn des Trainings auf dem Sportplatz des TSV Dietfurt. Durch die vielseitigen Wahrnehmungsprozesse fördere diese Art des Trainings die Konzentrations-, Antizipations- und Entscheidungsfähigkeiten der Spieler. 

„Die kognitiven Übungseinheiten verbessern somit auch die Handlungsfähigkeit und Spielintelligenz nachhaltig. Mit Hilfe von Reswitch können diese bedeutenden Aspekte nun auch umfassend ins Mannschaftstraining integriert werden“, so Müller.

Müller war früher selbst beim ATSV Kelheim als Fußballspieler aktiv. „Altersbedingt habe ich aufgehört. Und was macht man dann? Man wird Trainer. So bin ich schließlich beim Deutschen Fußballbund gelandet“, blickte der Übungsleiter zurück. Wenn es Corona zulässt, schaffen Müller und Hoffmann mit ihrem DFB-Mobil vier bis fünf Termine pro Woche.

Und was verbirgt sich unter dem Begriff Reswitch genau? Wie lief das Training für die D-Junioren ab? Hoffmann verteilte unter den Spielern Leibchen, die sich nicht nur farblich unterschieden, sondern auf denen auch unterschiedliche Symbole, Zahlen und Buchstaben gedruckt waren. Dadurch konnte der Trainer während einer Spielsituation die Teamzugehörigkeit beliebig verändern.

Zum Beispiel spielte Rot gegen Weiß. Durch Zuruf „switchte“ Hoffmann auf die Kategorie „Symbol“ um. Nun spielten alle zusammen, die eine Raute auf dem Leibchen trugen. Das Dribbelduell verbesserte die Reaktionsschnelligkeit und den Antritt mit Ball. Die Spiele „Eins gegen Drei“ bis „Drei gegen Eins“ hatten die schnelle Wahrnehmung von Überzahl- oder Unterzahlsituationen zum Ziel. Volle Konzentration verlangte das Spiel „Drei gegen Drei mit Switch“ von den Aktiven. Hier mussten die D-Jugendlichen unter Gegner-, Zeit- und Raumdruck ihre Entscheidungen treffen.

Dirk Hägele hatte veranlasst, dass das DFB-Mobil auch in Dietfurt Station macht. „Eigentlich wäre mir ein Besuch in der wärmeren Jahreszeit lieber gewesen – aber Corona hat es ja nicht zugelassen“, sagte der Gesamtjugendleiter des Turn- und Sportvereins. Normalerweise stelle jeder Regierungsbezirk ein Fahrzeug zur Verfügung. „Da wir quasi im Dreieck liegen, hatten wir den Vorteil, dass nun kurzfristig die Kelheimer zu uns gekommen sind „, freute sich Hägele über die Zusage des Trainerduos. Laut Hägele ist „Fußball nicht nur dem Ball nachrennen“. Auch Kopfarbeit sei gefragt. Daher sei das kognitive Training für die Spieler sämtlicher Mannschaften wichtig. So hatte Hägele auch die Trainer aller Teams, auch der umliegenden Ortschaften, zu dieser Übungseinheit auf dem Dietfurter Sportgelände eingeladen.

„Als Trainer der JFG Region Dietfurt bin ich stets darauf bedacht, was ich spannender oder was ich besser machen kann. Gerade die D-Jugendlichen sind im goldenen Lernzeitalter – die wollen lernen und vor allem schnell“, erklärte der Coach.